10. Treffen Pastoralkonzept 10.01.2020

1. Ankommen – mein Bild

2. Wort Gottes Liturgie: Taufe des Herrn – Matthäus 3, 13-17

13 Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.
14 Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir?
15 Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.
16 Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
17 Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.

3. Impuls Gemeinsam Kirche sein

„Die Kirche ist priesterliches Volk Gottes“ (Teil 4) und „Leitung in der Kirche“ (Teil 5) – Impuls Christoph Kern

3.1 Die Kirche ist priesterliches Volk Gottes (4. Teil)
– Gottes Geist erfüllt den GANZEN LEIB der Kirche
– Er bewegt Getaufte zum Dienst aneinander und an der Welt; Hingabe & SENDUNG

3.1.1 Die priesterliche Würde aller Getauften kann nicht gesteigert werden
– Christus selbst inmitten seines Volkes – gemeinsames Priestertum
– Priesterliche Wirklichkeit des Volkes Gottes ist GEMEINSAME BESTIMMUNG
– Anteil am Priestertum des Gottesvolkes nicht steigerbar durch Ämter/Berufungen/Beauftragungen
– Kirche ist immer im Werden – Wachstumsweg
– Bewusste Nachfolge – Ausdruck in Gaben & Charismen – Sendung des Einzelnen
– Individuell vielfältige Realisierung in verschiedenen Diensten je nach Charismen
=> LEIB-Christi-Gestalt der Kirche im Mit- und Zueinander der Dienste

3.1.2 Der Dienst des Priesters ist unverzichtbar für das Leben der Kirche
– Charakter des Dienstpriestertums:
– DIENST an der EINHEIT des Volkes Gottes
– Ziel, dass alle Getauften Christus erkennen & ihn lieben
– Sorge dafür, dass Maßstab des Evangeliums & Glaube der Kirche eingebracht/gewahrt wird
– Priester in innerer Nähe und Gemeinschaft mit Christus => dadurch Kraft und Fruchtbarkeit => dadurch geistliche Autorität, die den Gläubigen zu innerer & persönlicher Gemeinschaft mit Jesus bringt
– Verschiedenheit des Dienstes des Priesters und der Gläubigen, aber EINHEIT der SENDUNG

3.1.3 Es bedarf einer Änderung der Mentalität
– Weg des gemeinsamen Wachsens und Reifens als Kirche zur Verherrlichung Christi und zum Dienst am Nächsten
– Gläubige = Mitverantwortliche für Sein und Handeln der Kirche
– Überwindung kulturell und geschichtlich gewachsener Rollenbilder
– Gemeinsame und gegenseitige Verwiesenheit und Angewiesenheit von Priestern & Laien, Frauen & Männern
– Sendung der Kirche erfüllen, Zeugnis vom Evangelium geben, diakonisch Liebe des Herrn vergegenwärtigen
– Hauptamtliche sollen Partizipation fördern => Entfaltung der Gaben und Charismen vieler
– Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung nötig

3.2. Leitung in der Kirche hat viele Gesichter (5. Teil)
– Leitung als Abgrenzung, Macht, Über-/Unterordnung, Entscheidungskompetenz über Geld, Personal und Immobilien ist zu eng gedacht
– Gestalt der Leitung ist immer auch Spiegel der Gemeinde

3.2.1 Wer leitet, muss Vorbild sein
– geregelte Rahmung und Verbindlichkeit gefordert
– Leitungsaufgabe nimmt ganze Persönlichkeit in Anspruch
– Leiten erfordert Arbeit an eigener Haltung
– Leitung braucht Fähigkeit zur steten Selbstrelativierung und Umkehr
– Leitung braucht den Willen und die Fähigkeit, die Situation der Menschen wahrzunehmen, anzunehmen und sie mitzunehmen
– Leitung wird dann positiv wirken, wenn sie ein Wirken im Hintergrund bleibt, das vorrangig befähigt, motiviert und inspiriert

3.2.2 Die geweihten Amtsträger sind die Diener ihrer Brüder und Schwestern
– Gott selber leitet: durch den Heiligen Geist, durch die Kraft des Wortes, durch Charismen der Getauften
– Es gibt verschiedene Dienstämter – alle zum Wohl des LEIBES
– Priesterlicher Dienst ist Dienst am Heil – Aufbau der Einheit des LEIBES Christi
– Gelingt durch Entdeckung der Charismen und Ermöglichung mit diesen in Kirche und Welt zu wirken
– Bischöfe/Priester/Diakone haben besondere Verantwortung für Zuverlässigkeit der Überlieferung der Schrift und Tradition
– Teil der Verantwortung für EINHEIT ist auch Dienst zur VERSÖHNUNG durch Sakrament der Versöhnung
– Komplexe Verwaltungsaufgaben und vielfältige Repräsentationspflichten sind erst in jüngerer Geschichte stärker an Pfarrer herangetragen

3.2.3 Wir fördern die Leitungsdienste von Frauen und Männern in der Kirche
– Frauen wie Männer in vielen Bereichen des kirchlichen Lebens tätig; in bischöflichen Organisationen wie auch in Gruppen, Verbänden, Caritas etc.
– In ehrenamtlichen Engagement für die vielfältigen Assoziationsformen und Zusammenschlüsse von Gläubigen wird deutlich, dass alle Getauften berufen sind die Sendung der Kirche verantwortlich mitzugestalten
– Gemeinschaftliche Leitung durch ein Team braucht klare ort- und sachbezogene Zuständigkeiten und zeitliche Befristungen
– Mögliche Formen: Erwerbsberuf, Nebenberuf, Ehrenamt
– Zuordnung aus konkreten Anlässen entwickelt – nicht starr
– Bereicherung durch Anerkennung und Förderung der Fachlichkeit und Professionalität des Einzelnen nach lebensgeschichtlichen Erfahrungen und spezifischen Begabungen

Ergänzend:
Im Leben der Kirche wird Jesus Christus sichtbar (3. Teil)
Wenn wir als Kirche den Charismen vertrauen, dann können wir nicht bei der Frage stehen bleiben, was ein Priester „darf“ oder ein Laie „nicht darf“?
Wichtiger ist die Frage, wozu die Kirche da ist? Wem diese Kirche dient?
Perspektivwechsel: Wechsel der Blickrichtung
Nicht mehr das Amt, auch nicht die Gliederung der Kirche in Kleriker und Laien, sondern die ganze Kirche als Sakrament Jesus Christi in der Welt wird zum Ausgangspunkt der Überlegungen.
Das Gemeinsame steht vor dem Unterscheidenden.
Gefragt sind Bilder von der Kirche, die nicht nur beide, Kleriker und Laien, umfasst und einander zuordnet, sondern auch die Kirche zur Welt, in der sie lebt, in Beziehung setzen.

a) Die Kirche existiert aus der Liebe Gottes. Die Kirche gibt es, weil Gott Mensch geworden ist. Die Gemeinschaft mit Gott soll allen Menschen angeboten werden.
Dies ist ein Weg des lebenslangen Reifens und Wachsens.
Die Kirche verdankt sich der Menschwerdung Gottes.
Die Menschwerdung Christi vollendet sich in der Christwerdung der Menschen.
b) Voll Vertrauen geht die Kirche auf alle Menschen zu
c) Als Kirche bleiben wir unterwegs

4. Austausch

5. Der nächste Schritt

Der Frage nachgehen – „Was läuft in unseren Gemeinden?“
Bestehendes Sammeln:
Was läuft bisher?
Was bewirkt das, was wir tun?
Wer tut was?
Was wird gemeinsam gemacht, was getrennt?

6. Schlussrunde und Gebet

Im Letzten Kapitel von „Gemeinsam Kirche sein“ schreiben die Bischöfe:
Wir wollen gemeinsam Kirche sein für alle Menschen
WIR WOLLEN:

Dieses sechs-fache WIR WOLLEN der Bischöfe, könnte eine Folie für unser: „Wir wollen“ uns an diesen sechs Schwer-Punkten beim Entwerfen des Pastoralkonzeptes orientieren.

Mögliche Orientierungspunkte aus „Gemeinsam Kirche sein“