11. Treffen Pastoralkonzept 24.01.2020
1. Wort-Gottes-Liturgie
2. Unsere Brille
3. Gemeinde-Anamnese
4. Die nächsten Schritte
5. Schlussrunde@Gebet
1. Wort Gottes Liturgie: Matthäus 4,12-23 – 3. So im Jk
12 Als Jesus hörte, dass Johannes ausgeliefert worden war, kehrte er nach Galiläa zurück.
13 Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali.
14 Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist:
15 Das Land Sebulon und das Land Naftali, / die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, / das heidnische Galiläa:
16 Das Volk, das im Dunkel saß, / hat ein helles Licht gesehen; / denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, / ist ein Licht erschienen.
17 Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe.
18 Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer.
19 Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
20 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.
21 Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie
22 und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus nach.
23 Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.
2. Unsere Brillen


Gemeinsam sind wir Kirche. Durch die Taufe gehören wir zu Christus. Sind Glieder des priesterlichen, prophetischen und königlichen Volkes Gottes. Der priesterliche Dienst der Priester und Bischöfe ist in diese gemeinsame Berufung eingebetet. Wir dürfen unsere Sendung gemeinsam leben, können einander darin unterstützen und voll Freude sehen, was dem anderen geschenkt ist. So bildet Gott sein Volk und seine Gemeinde. Die Lehre vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen, die uns das Konzil neu nahegebracht hat, ist die Grundlagen unseres pastoralen Erkundungsprozesses.
Die Einladung zu diesem Erkundungsprozess setzt Bischof Dr. Heiner Koch unter den Auftrag: „Berufen zur eucharistischen Kirche“
Darin geht der der Frage nach: Wer sind wir als Kirche?
„Gerade in unserer gesellschaftlichen Situation stellt sich die Frage: Wer sind wir als Kirche in dieser Zeit? Wozu sind wir da? Welches ist unser Auftrag, unsere Bestimmung in diesem Land?“
Und er beantwortet diese Frage in 3 Schritten:
1. Wir sind eucharistische Kirche: vom Herrn gerufen
2. Wir sind eucharistische Kirche: vom Herrn als Glieder in seinen Leib gerufen
3. Wir sind eucharistische Kirche: berufen zu sein, was wir empfangen: der Leib Christi
Daraus ergeben sich für unsere Gemeinden und unsere Pfarrei St. Martin Fragen, die im Pastoralkonzept Wege zu möglichen Antworten finden sollen:
1. Wie werden wir immer mehr unserer Berufung gerecht, vom Kyrios berufene und vereinte Kirche zu sein, deren Mitte der Herr ist? LITURGIE
2. Wie werden wir immer mehr Kirche, die dem Herrn die Ehre gibt, weil er sie in seine Lebensgemeinschaft aufgenommen hat, weil sie sein Leib ist?
– Wie entfalten wir dieses Ein-Leib-sein in unserer Glaubensvertiefung? VERKÜNDIGUNG
– Wie entfalten wir dieses Ein-Leib-sein in unserer Sorge füreinander und die Menschen an unserem Ort? DIAKONIE
– Wie entfalten wir dieses Ein-Leib-sein in unserem Zusammenleben? GEMEINSCHAFT
Entscheidende Frage des Erkundungsprozesses lauten:
Wozu sind wir Kirche?
Was ist unser Auftrag, unsere Berufung?
Wie stärken wir unseren Glauben – persönlich und gemeinschaftlich?
Wie leben wir unser Christsein so, dass andere durch uns mit Christus in Berührung kommen?
Die Schrittweise Beantwortung dieser Fragen soll helfen, das Ziel des Erkundungsprozesses immer tiefer und weiter zu verwirklichen: „Uns und alle Menschen mit Christus in Berührung zu bringen!“
Diesen Fragen werden wir auch im Pastoralkonzept nachgehen müssen, weil auch wir in unseren Gemeinden und unserer Pfarrei St. Martin „Uns und alle Menschen mit Christus in Berührung bringen“ wollen.
Solche Grundfragen des Pastoralkonzeptes sind:
Wozu fordert das Evangelium uns als Kirche in unserem Bereich heraus?
Was will Gott von uns an dem Ort, an dem wir leben?
Bei der Erstellung des Pastoralkonzepts versuchen wir Antworten auf
weiterführende pastorale Fragen zu finden:
• Was bewegt die Menschen in unserem Umfeld?
• Welchen Herausforderungen wollen wir uns stellen?
• Welche Zielgruppen nehmen wir besonders in den Blick?
• Was werden Schwerpunkte unserer Arbeit sein und welche Dinge werden wir nicht mehr tun?
• Wo suchen Menschen in unserer Umgebung nach Hilfe und nach Stärkung im Glauben?
• Wie wollen wir in einem Pastoralen Raum künftig Menschen im Glauben begleiten?
• Wie werden Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens sich künftig vernetzen können?
Eine 2. wichtige geistige Grundlage für die Entwicklung des Pastoralkonzeptes ist uns das Schreiben der deutschen Bischöfe: „Gemeinsam Kirche sein“ – Wort der deutschen Bischöfe zur Erneuerung der Pastoral, geworden.
In 6 Themen wird darin der gemeinsame zukünftige Weg der Kirche beschrieben:
1. Jeder Mensch ist zur Heiligkeit berufen
2. Die vielen Charismen sind der Reichtum der Kirche
3. Im Leben der Kirche wird Jesus Christus sichtbar
4. Die Kirche ist priesterliches Volk Gottes
5. Leitung in der Kirche hat viele Gesichter
6. Die Pastoral der Kirche erneuert sich
Eine mögliche Gliederung des Pastoralkonzeptes
1. Unser biblisch begründete Auftrag! Ausgehend vom Auftrag des Bischofs den Erkundungsprozess zu gestalten als Kirche und Volk Gottes auf dem Weg, das berufen ist eucharistisch zu sein und uns und alle Menschen mit Christus in Berührung zu bringen, haben wir unseren biblisch begründeten Auftrag so formuliert: „Seid ein Segen und bereitet den Weg des Herrn“
2. Unsere Grund-Überzeugungen und Ziele!
2.1 Christusorientierung – Jeder Mensch ist von Christus beim Namen gerufen
Unsere Chance: Gemeinsam den Ruf hören
Wir wollen von unserer Taufweihe ausgehen und unsere Taufberufung entfalten. Eine persönliche Beziehung zu Christus fördern, unsere eigene Berufung stärken und Menschen ermutigen, Christus in ihrem Leben zu entdecken.
2.2 Charismenorientierung – Wir vertrauen auf die Charismen aller Gläubigen
Unsere Chance: Die Charismen und Gaben in der Gemeinde entdecken
Wir wollen den Reichtum der Charismen in unseren Gemeinden entdecken, fördern und einsetzen. Uns in der Feier der Eucharistie wandeln und senden lassen.
2.3 Sozialraumorientierung – Durch uns Christen wird Christus sichtbar in der Welt
Unsere Chance: Uns und alle Menschen mit Christus in Berührung bringen
Wir wollen die Vielfalt des Lebens in unseren Gemeinden fördern und die gemeinsame Berufung durch in unterschiedlichen Diensten und Aufgaben einsetzten für alle Menschen in unserer Pfarrei St. Martin. Mit Ihnen den Mantel teilen.
2.4 Ressourcenorientierung – Die priesterliche Würde aller Getauften kann nicht gesteigert werden
Unsere Chance: Gemeinsam Kirche sein in der Welt
Wir wollen miteinander (Taufgeweihte und Geweihte) hören, was der Geist den Gemeinden sagt, uns von Ihm leiten lassen und all das im Vertrauen tun, wozu Er jeden von uns beruft. Die eine große Verantwortung für das Leben in Christus, wollen wir miteinander teilen.
2.5. Partizipation und Beteiligung – Die Leitung in der Kirche hat viele Gesichter
Unsere Chance: Die Vielfalt der Beteiligten lasst das Leben aufblühen
Wir wollen immer neu hören, was unser Auftrag als Kirche vor Ort ist und uns von Christus her senden lassen, bei den Menschen zu sein. Möglichst viele Frauen und Männer sollen in den verschiedenen Leitungs-Diensten beteiligt sein.
2.6 Orientierung am Wort Gottes – Die pastorale Weg der Kirche erneuert und verändert sich
Unsere Chance: Aus der Quelle des ewigen Lebens trinken.
Wir wollen uns vom Wort Gottes inspirieren lassen. Das Wort Gottes miteinander teilen und so unseren Glauben je neu mit Leben füllen. Unser Zusammenleben in den Gemeinden darf sich zu vielen Gemeinschaften von Gemeinschaften entwickeln.
Wir sind auf dem Weg, gemeinsam Kirche zu sein für alle Menschen in unseren Gemeinden und der Pfarrei St. Martin
– Wir wollen uns neu auf Jesus Christus hin ausrichten, um in den Menschen Christus entdecken zu lernen. – LITURGIE
– Wir entscheiden uns für eine Kirche, die wächst, indem sie aus sich heraus zu den Menschen geht, besonders zu denen am Rande. – DIAKONIE
– Unser Ziel soll das Reich Gottes sein, die Gemeinschaft Christi bei allen Menschen. – VERKÜNDIGUNG
– Für die Menschen wollen wir Zeichen und Werkzeug der Gegenwart Gottes sein. Die Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute soll sich verbinden mit unserer Freude und Hoffnung, unserer Trauer und Angst. – GEMEINSCHAFT
3. Unsere pastoralen Aktivitäten!
– Was tun wir wie, um unseren Auftrag umzusetzen?
– Was hindert uns daran, unseren Auftrag umzusetzen?
– Wie finden sich in dem, was wir tun, unsere Grund-Überzeugungen wieder?
– Wem nutzt das, was wir tun – innerhalb und außerhalb der aktiven Gemeinde?
– Woran zeigt sich, dass unser pastorales Handeln aus unserer Beziehung zu Christus lebt?
– Was ergibt sich daraus für den Umgang mit unseren Finanzen und Immobilien?
4. Wie sieht unser Weg in die Zukunft aus?
– Wohin wollen wir uns weiterentwickeln?
– Wie wollen wir die Grunddienste der Kirche entwickeln?
– Unsere Perspektiven und Ziele für die Aktivitäten in der Zukunft.
– Was haben wir vor?
– Was bedeutet es für unsere Gemeinden, Segen zu sein und den Weg des Herrn zu bereiten?
Gemeinschaft – Christus-Mitte – Den Glauben an vielen Orten leben lernen
Wie zeigt sich spirituelles Leben in der Gemeinde/Pfarrei?
– BibelTeilen
– Jüngerschaft
Verkündigung – Charismen – Missionarisch sein
Welche Menschen sind in unserem Umfeld?
– Beziehungsraum
– Nachbarschaft
– Nächstenschaft
Diakonie – Sendung – Diakonisch sein
Wer lebt mir uns – Freude und Trauer?
– soziales Handeln
– Christus sichtbar machen
– Dienst an den Menschen
Liturgie und Eucharistie – Sammlung – Gebet und gottesdienstliche Feiern
Verantwortung vor Ort und für das Ganze – Einheit
– Beziehungsraum
– Verbindung mit Pfarrei und Kirche am Ort
– Feier der Einheit der Gemeinden in Christus
Evangelium vom 29.1. 2020: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut (Mk 4,11)
Das synodale Prinzip leben
Eine synodale Kirche ist eine Kirche des Zuhörens, in dem Bewusstsein, dass das Zuhören ‚mehr ist als Hören‘. Es ist ein wechselseitiges Anhören, bei dem jeder etwas zu lernen hat:
jeder im Hinhören auf die anderen und alle im Hinhören auf den Heiligen Geist, den ‚Geist der Wahrheit‘ (Joh 14,17), um zu
erkennen, was er ‚den Kirchen sagt‘ (Offb 2,7).
(Papst Franziskus, Ansprache bei der 50-Jahr-Feier der Errichtung der Bischofssynode, 17. Oktober 2015)
Thaddäus Posielek
3. Über diese Art der „Sicht“ entsteht eine rege Diskussion
Ein „Gegenentwurf“ von Dieter Bauckmeier wird präsentiert. Daraus entsteht die Frage: wie sollte die Gliederung des Pastoralkonzeptes sein?
Diskussion wiedergegeben durch Christoph Kern
Wir sind die letzten Monate einen Weg gegangen, in dem wir uns intensiv mit dem Schreiben der Bischöfe befasst haben. Dabei haben wir uns aus theologischer/pastoraler/geistlicher Sicht an eine Idee heran getastet, wie wir Kirche anders denken können und
wie Kirche werden kann. Einige im Team, wie auch in den Gemeinden, sind sehr offen dafür und wollen noch mehr davon aufsaugen und aus dieser Perspektive das Pastoralkonzept aufbauen. Andere sind etwas ungeduldiger und denken funktionaler und können es kaum erwarten etwas zu Papier zu bringen. Es scheint, als würden auch viele in den Gemeinden erwarten, dass wir bald etwas zu Papier bringen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Gemeinden den Weg nicht mitgehen. Es scheint jetzt dran zu sein, etwas aus der funktionalen Perspektive aufzuschreiben – mit dem Ziel zentrale Fragen der Gemeinden zu beantworten. Noch vor der Version 1.0 sollten wir uns aber die Zeit nehmen, alle aufgeschriebenen Aspekte kritisch mit dem Wissen der Inhalte von „Gemeinsam Kirche sein“ zu hinterfragen. Langfristiges Ziel kann es dann sein, auf dem Weg zu einer Version 3.0 oder 4.0 daraufhin zuarbeiten, das Postoralkonzept sukzessive immer mehr durch die geistliche Perspektive zu prägen.
Einige zentrale Fragen sind m.E. (nicht abschließend):
• Was ist der Auftrag der Pfarrei/Gemeinde?
• Wie soll Pfarrei/Gemeinde funktionieren?
• Was soll stattfinden? Wofür ist es gut?
• Welche spirituelle/musikalische/gesellige/soziale … Angebote/Aktivitäten?
• Was wollen/können wir selbst einbringen? Anfragen an Charismen der Ehrenamtlichen?
• Was erwarten/wünschen wir uns vom Pfarrer? Was von anderen Hauptamtlichen?
• Wer ist für wen da? Wer ist wofür verantwortlich?
• etc.
Es könnte/sollte Inhalt eines der nächsten Treffen sein, die Sammlung der Fragen fortzuführen und dann in eine Gliederung zu bringen. Neben dem, was jeder persönlich an Fragen hat, gehören m.E. auch viele der Fragen aus den kontroversen Diskussionen der
Pfarreiversammlung vom letzten Sommer dazu. Das sind Probleme, die das Pastoralkonzept nicht einzeln behandeln, aber zu denen es die Idee einer Antwort liefern muss. Methodisch kann das z.B. so erfolgen, dass jede Frage/Thema auf eine Karte kommt und dann gemeinsam die Karten solange an einer Pinnwand oder auf dem Boden zu einer Gliederung umhergeschoben werden, bis es sich gut anfühlt. Der Gliederung vorangestellt werden könnte eine Präambel mit der geistlichen Idee, die sich i.W. aus den Punkten von „Gemeinsam Kirche sein“ ergibt. Und bei der Abarbeitung der einzelnen Gliederungspunkte kann dann immerwieder auf Passagen der Präambel näher Bezug genommen oder der Aspekt vertieft werden.
Christoph Kern
4. Gemeinde-Anamnese
Die Mitglieder der verschiedenen Gemeinden fassen in 7 Punkten die Aktivitäten und das Leben in den Gemeinden zusammen.
Eine reiche Ernte.
Gemeinde Weißer Hirsch
Gemeinde Neustadt
Gemeinde Pieschen
Gemeinde Pillnitz