2. JuJu & Jugendstunde für Zuhause: „Wir warten…“
Wir warten… auf die Bahn, auf eine Nachricht, im Wartezimmer einer Arztpraxis, bis das Essen fertig ist, auf den Geburtstag, auf die Ferien,… auf das Ende der Corona – Beschränkungen.
Laut einer Studie von 2016 verbringt der deutsche Durchschnittsbürger einen guten Teil seines Lebens mit Warten.
- 6 Stunden pro Jahr in der Schlange vor der Supermarktkasse
- 7,5 Stunden pro Jahr im Wartezimmer beim Arzt
- 38 Stunden pro Jahr im Stau
- 45 Stunden pro Jahr in der Warteschleife am Telefon
- 156 Stunden pro Jahr vor dem PC (Warten beim Hochfahren, Installieren,…)
Ihr könnt ja mal überlegen, wieviele Monate Ihr in Eurem Leben am Computer warten müsst, wenn Ihr schätzungsweise 80 bis 100 Jahre alt werdet.
Macht mal einen kleinen Selbsttest. Ruft mal Eure Eltern: „Mama/Papa kannst du mal bitte herkommen?“ Wenn sie dann antworten: „Ja, gleich“, dann schaut mal auf die Uhr und wartet geduldig. Wenn sie oder er dann kommt, könnt Ihr dann eine Scherzfrage stellen: „Mama/Papa, wie lange ist ‚gleich‘?“ Wenn sie die Antwort nicht sofort wissen, sagt Ihr: „Also gerade war ‚gleich‘ bei dir acht Minuten und vierzig Sekunden. So lange musste ich geduldig auf dich warten.“ Aber lasst Euch unbedingt auch mal testen. Was passiert etwa, wenn Eure Eltern sagen, es ist Zeit ins Bett zu gehen? Wie lange dauert Euer „Ja, gleich“? Was meint Ihr: Muss man geduldig auf Euch warten?
Auch in der Bibel gibt es einige Geschichten über das Warten. Die beiden für uns beeindruckendsten sind folgende:
- Mose führte sein Volk aus Ägypten. Nach der erfolgreichen Flucht durch das Meer, musste er 40 Jahre in der Wüste darauf warten, endlich in das gelobte Land einziehen zu dürfen. Mose konnte das dann noch nicht einmal miterleben, weil er vorher gestorben ist.
- Noah wartete mit seiner Familie und allen Tieren zusammengepfercht in der Arche, bis sich das Wasser der Sintflut zurückzog.
Es herrschte große Ungewissheit. Die Menschen fragten sich: ,Wann wird sich die Situation wieder normalisieren?‘ oder ‚Hat Gott uns vergessen?‘
Diese Fragen stellen sich auch heute viele Leute. Gerade die Geschichte von Noah ähnelt sehr unserer derzeitigen Situation. Wir dürfen uns nicht mehr so frei bewegen, wie wir es gewöhnt sind. In manchen Ländern bzw. Orten herrscht sogar komplette Ausgangssperre. Niemand weiß, wann sich dieser Zustand jemals wieder ändern wird. Wie wird es danach wohl sein? Doch auch bei Noah hat sich das Wasser irgendwann zurückgezogen und alles Leben ist neu erblüht. So werden auch unsere Beschränkungen irgendwann vorbei sein und wir werden uns wieder frei bewegen und uns treffen können. Genau wie Noah oder das Volk Israel nach dem Einzug ins gelobte Land, werden wir unsere zurückgewonnene Freiheit dann ganz besonders genießen. Wir lernen durch diese schwierige Zeit, wieviel unsere sonst alltäglichen Freiheiten wert sind. Nur zu oft vergessen wir, wie gut es uns doch eigentlich geht. Oder könntet Ihr geduldig 40 Jahre lang warten? 😉
Hier noch eine Aktion für Euch:
So wie Noah auf das Wiedererblühen der Natur gewartet hat, so wollen auch wir gemeinsam mit Euch auf das Erblühen warten. Nehmt Euch ein paar Blumensamen, steckt diese in einen Blumentopf mit Erde, stellt ihn in Eurem Zimmer ans Fenster und gießt ihn regelmäßig. Langsam werden die Samen keimen und schließlich werden sie zu Pflanzen heranwachsen. Dann könnt Ihr sie auf den Balkon oder in den Garten stellen und Euch an der Blütenpracht erfreuen. Wir hoffen, dass wir uns dann auch bald wieder sehen können, wenn Eure Blumen blühen.
Wer möchte, kann seinen Blumentopf bis die Pflanzen wachsen, ja noch mit einer selbstgebastelten Arche verschönern. Faltet einfach wie auf unserem Beitragsbild ein Papierschiffchen, beklebt/ füllt es mit ausgeschnittenen Bildern Eurer Familienmitglieder und Haustiere, befestigt es an einem Hölzchen (z.B. an einem Schaschlik-Spieß oder an einem Eisstäbchen) und fertig. Steckt nun Eure kleine Arche in den Blumentopf. Und schon wirkt er nicht mehr so leer und erinnert uns daran, dass alles Warten irgendwann vorbei ist.
Seid alle lieb gedrückt. Wir denken an Euch.
Jana & Alex (Leiter der HKJuJu & HKJugend)