Ökumenischer Gottesdienst zum Reformationsgedenken am 31.10.2017 in der Martin-Luther-Kirche

Frau Hengge wollte weder die 500 jährige Trennung beklagen, noch die Erfolge der Annäherung loben. Sie fragte, was uns stärken und für die Zukunft fit machen könne.
Zukunft braucht Herkunft! Mit unserer Taufe habe wir „Christus angezogen“. Wir tragen also ein gemeinsames Untergewand, darüber verschiedene farbige Konfessionskleider. Wir haben ein gemeinsames Lebensmodell – Christus.
Was macht sie aus? Jesus verkündete: „Das Reich Gottes ist nahe. Es ist mitten unter euch!“ Er feiert das Leben; anfanghaft und gegen alle Widerstände. Blinde sehen, Lahme gehen, Taube hören, Menschen kehren um.
Wir sind gerufen:
– Auge zu sein dort, wo wir mit Blindheit geschlagen sind,
– Ohr zu sein dort, wo wir lieber weghören und uns taub stellen,
– Mund zu sein für die Sprachlosen oder unserer Sprache nicht Mächtigen.
Re-form-ation heisst immer neu die Sehnsucht nach dem verheißenem Paradies wach zu halten;
heisst uns von den Herausforderungen unserer Tage nicht verunsichern oder unterkriegen zu lassen,
den Wegen trauen, die Gott uns heute führt – auch und gerade in den Umbrüchen in Kirche und Gesellschaft.
Re-form-ation – ein Prozess, der andauert und unsere ganze Aufmerksamkeit verdient.
Meinst du, dass es Sinn macht,
dass die christlichen Kirchen und Konfessionen immer wieder Wege zueinander suchen? –
Du, unser Gott, wir bitten dich:
Schenke uns Mut und Fantasie für eine Zukunft,
die Gemeinsames bewusst betonnt, feiert und der Welt bezeugt.
Denkst du, dass katholische und evangelische Christen
trennende Mauern niederreißen und gegeseitige Verletzungen heilen können? –
Du, unser Gott, wir bitten dich:
Erleuchte Herz und Verstand bei allen, die sich mühen im ökumenischen Prozess – in den Leitungsebenen und ganz konkret von Mensch zu Mensch in unseren Gemeinden.
Hast du Hoffnung, dass die Glaubenskriege in der Welt enden und Frieden wird? –
Du, unser Gott, wir bitten dich:
Bewege die Herzen und Gedanken der Religionsführer,
damit der Glaube an dich die Kraft hat eine menschlichere Welt hervorzubringen.
Glaubst du, dass Glaube, Hoffnung und Liebe wirklich helfen,
die himmelschreienden Ungerechtigkeiten in der Welt zu beheben? –
Du, unser Gott, wir bitten dich:
Erbarme dich unseres Kleinglaubens, erbarme dich unseres Unvermögens, wirke du durch uns! Wir öffnen uns dir und vertrauen deiner Kraft.
Beten können wir alle mit den Formulierungen von Rebekka-Chiara Hengge
Mit dem Ende der Ausstellung der Martin-Luther-Zitate, die an dünnen Fäden hängend zu lesen waren, war jeder eingeladen sich einen mitzunehmen.
Am 05.11.17 wird nach dem Gottesdienst 9.30 Uhr eine neue Ausstellung eröffnet:
20 Jahre Neustädter Adventskalender
Es können Kalender aus verschiedenen Jahren erworben werden.
Uta Graba