Beginn
Wir beginnen im Namen Gottes, des Vaters,
im Namen Gottes, des Sohnes,
und im Namen Gottes, des Heiligen Geistes. Amen.
Gebet
Du, unser Gott,
sieh auf uns und höre uns an:
Wir suchen nach dem richtigen Weg,
der uns aus dem Corona-Tal führt.
Du, Jesus, bist der gute Hirt.
Führe uns auf Zukunftsweiden,
die uns nähren,
die Wasser, Baum und Blume schützen
und das Herz des Menschen heilen.
GlaubensZeugnis
Eine Frau aus der Gemeinde schreibt:
Ich habe weit Schlimmeres erlebt als die Corona-Krise.
Wusste oft nicht weiter, weil ich das Tal der Tränen so lange durchschritt.
Und doch fand ich Wasser, Blumen und Begegnungen am Wegesrand, die meinen Durst stillten, Hoffnung gaben.
Verlassen war ich nie von Gott, nur die nicht endenden Ereignisse ließen mich verzweifeln.
Doch als ich losließ…, wurde ich reich beschenkt.
Ich bin dankbar für diese Erfahrungen.
Aus dem Tagesevangelium (Johannes 10,14)
In jener Zeit sprach Jesus:
14Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
15wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe.
Psalm 23
Das Bild des Guten Hirten ist ausgemalt im Psalm 23.
Auch wenn nur noch wenige von uns mit Weide, Schaf und Hirt zu tun haben, so ist dieser Psalm doch vielen Menschen bekannt. Kalil Gibran schreibt in ‚Jesus Menschensohn’ „im Grunde sind wir ja alle Bauern und haben etwas übrig für Weingärten; der Hirte, die Herde und das verlorene Schaf leben in den Gefilden unserer Erinnerung ebenso wie die Pflugschar, die Weinkelter und die Tenne.“
Psalm 23 hat viele Menschen angeregt, ihre eigenen Worte hinein zu dichten. Der Text von Wilhelm Wills spricht mich besonders tief an. Jede einzelne Zeile – stets sind es nur wenige Worte – lohnt sich zu meditieren oder doch kurz in die eigene Seelentiefe fallen zu lassen.
psalm 23
mein hirt
ist gott
der herr –

mir fehlt nichts
er führt mich
mitten durch wüsten
zu einer OASE
und lässt mich finden
einen quell
er lenkt meine sehnsucht
und meine neugier
die groß ist
und lässt mich finden meinen weg
und wenn ich auch oft
durch dunkle tiefen muss
bis an den rand des todes
ich fürchte nicht
meinen untergang
denn DU
verborgener
begleitest mich
dein stock
den ich spüre an meinem leib
sagt mir
dass du mich nicht
aus dem auge verlierst
und was mich bedrückt
wird plötzlich zum trost
und du leitest mich
auf des messers schneide
durch dunkelheit
die umschlägt in licht
du hast immer
zur rechten zeit
einen tisch mir gedeckt
und wenn ich meine
jetzt hat ER mich verlassen
dann fällt plötzlich
brot aus der luft
du erfrischt mein gesicht
wenn angstschweiß
mir auf der stirne steht
und wenn meine zunge
am gaumen klebt
und ich sprachlos bin
kommt unverhofft
ein schluck hoffnung
mein weg ist gezeichnet
von glück
und angst
und glück
und immer aufs neue
umgibst du mich
mit zeichen der freundschaft
DU
Bitte um SEINEN Segen
Nichts kann uns trennen von dir, Gott.
Schenk diese Erfahrung uns allen,
besonders aber jenen,
die nicht wurzeln in dir.
Amen.
Text und Fotos: Rebekka-Chiara Hengge