Unter freiem Himmel – Sunday Alaun 20.09.2020 um 17 Uhr

Unter diesem Titel gibt es (fast) jeden Monat im Dresdner Alaunpark die Möglichkeit, einmal in ganz anderer Atmosphäre Gottes Wort zu hören und über das Leben nachzudenken: Unter freiem Himmel, in einer bunten Gemeinschaft, mit Liedern und Gebeten.

Unter einer Eiche im Alaunpark dem Himmel sich nähern – Gottesdienst anders

Hier noch ein Bericht des Sunday Alaun vom 21.06.202:

Freiluft-Gottesdienste sind etwas Besonderes. Ich kann mich als Kind an einen erinnern und liebe seit dem ein Lied besonders, was ich dort das erste mal gesungen habe. Zu einem Gottesdienst im Alaunpark kamen gegenüber der Bunten Kirche Neustadt mehr als 20 zusammen. Gerade jetzt nach den ersten Corona-Lockerungen ist das etwas Besonderes. (Und nicht nur, weil frische Luft das Infektionsrisiko verringert.)

„Der Himmel ist wie …“ Ein Gedicht von Susanne Niemeyer, in einzelnen Sätzen den Teilnehmenden in die Hand gegeben, war Leitfaden und Inspiration für den Gottesdienst. Angeregt von bunten vorgegebenen Textzeilen, sprechen einzelne Teilnehmer von Ihren Himmels-Erfahrungen:

„Der Himmel ist wie eine Wolldecke, niemand bekommt kalte Füße.“ U: „Ich stelle mir eine Wolldecke vor, die mir jemand um die Schulter legt, wenn ich friere. Der Himmel – ein Synonyme für Gott ist wie eine Wolldecke. Niemand braucht kalte Füße zu bekommen, uns wird eine Decke – warm und wohlig umgelegt.“

„Der Himmel ist ein Hase, den der Schuss des Jägers nicht erwischt.“ Jo: „Dieser Satz erinnerte mich an Otto, meinen Freund, der gern Hasenbraten isst mit leckerer Soße. Er genießt dankbar und lobt Gott dafür.“

„Der Himmel ist wie ein Gedicht und du bist der Reim.“ Fe: „Ich erinnere mich an einen Gottesdienst auf einem Berg: Einerseits ist Gott so nah, anderseits so fern.“

„Der Himmel ist ein Platz zum Träumen.“ Re: „Diese Eiche, unter der wir hier sitzen, erinnert mich an einen Baum, unter den sich die Aborigines in Australien versammelten. Sie nannten ihn Dreaming place. Ich habe Gottesdienste erlebt, die ich als Vorgeschmack des Himmels empfunden habe.“

„Der Himmel ist ein Kopfstand, nur die Mutigen wagen ihn.“ Ju: „Dieser Spruch passt gerade zu mir. Ich leite Zirkusgruppen und erfahre immer wieder: Nur mit Hilfe der anderen, kann dieser Mut aufgebracht werden. Miteinander ist so viel möglich. Ja und wie mit der Wolldecke schon angesprochen, der Himmel ist Geborgenheit.“

„Der Himmel ist ein Gegenüber, das zum Miteinander wird.“ Fr: „In Notsituationen sagen wir manchmal: ‚Dich schickt der Himmel.‘ Wo das Miteinander gelingt, ist der Himmel nicht weit weg.“

„Der Himmel ist ein Sack voller Lose und jedes ist ein Hauptgewinn.“ Un: „Als erstes hab ich mich gefragt, wo steht der Sack? – Ich möchte gern reingreifen. Notwendig um dem Himmel näher zu kommen, ist das Zupacken, das Aufbrechen, Losgehen und der Erwerb des Loses. Nur so wird der Hauptgewinn möglich.“

„Der Himmel ist ein Apfelkuchen, Jeder und Jede gibt ein Stück.“ „Ich denke da an meine Geburtstagsfeier: es ist so schön gemeinsam zu feiern, Geborgenheit zu erfahren. Ich denke auch an Leute, die nicht mehr da sind, auf einer Wolke sitzen.“

„Der Himmel ist wie ein Engel, der an den Himmel erinnert. „ St: „Der Engel, der an Gott im Himmel erinnert, ist meine Hoffnung, schon jetzt hier auf Erden.“

„Der Himmel ist ein Augenblick. Nur die Wachen sehen ihn.“ An: „Ich bin eine Träumerin. Irgendwann hab ich begonnen, Momente, in denen ich Himmlisches erlebt habe aufzuschreiben – als ein Tagebuch. So einen Moment habe ich z.B, erlebt, als mich ganz unerwartet ein Kind umarmt hat.“

Klein-L: „Ich finde Himmel gut.“

„Der Himmel ist DIE MÖGLICHKEIT: Nach oben oben.“ Ma: „Wenn ich den wolkenverhangenen Himmel sehe, weiß ich trotzdem, dass dahinter die Sonne da ist. So ist für mich der Himmel Gottes immer da. Und mit ihm die Verstorbenen; sie sind für mich Wolkenmensch.“

„Der Himmel ist ein Feld, das darauf wartet, bestellt zu werden.“ Me: „In einer Meditation, die ich gemacht habe, hat mich die Musik mit dem Himmel verbunden. Unter freiem Himmel sich gegenseitig von Gott zu erzählen, das ist etwas Besonderes und das können wir immer wieder tun.“
Segen

Haltet einander fest.
Löscht den Geist nicht aus.
Macht einander nicht klein.

Denk nach. Tu Gutes.
Hab lieb.

Gespenster gibt es nicht.
Fürchte dich nicht.
Freunde aber gibt es.
Ich bin bei die, sagt Gott.
Ich bin bei dir
mit meinem Geist.

Huub Oosterhuls

P.S. Auf dem Heimweg traf ich einen, den ich sehr schätze und mit dem ich über ein Bauvorhaben, wo grad Baustopp ist, verbunden bin. Als wir ins Gespräch kamen sagte er: „Seit Corona war ich noch nicht wieder in der Kirche. Irgendwie fehlt mir das.“

Deshalb hier schon die Ankündigung:
„Sunday Alaun – Vom Himmel hören“ gibt es wieder am Sonntag, 12. Juli, 17:00 Uhr auf dem Alaunplatz gegenüber der Bunten Kirche Neustadt. Der Musiker und Gitarrist Max Loeb wird mit dabei sein.

Uta Graba