„Viel Harmonie und wenig Melodie“
Ausführende: Capell- und Taffel-Music
Luise Haugk und Markus Müller – Barockoboen
Monika Fischaleck – Barockfagott
Tilman Schmidt – Kontrabaß
Sebastian Knebel – Cembalo
Jan Dismas Zelenka (1679-1745) Triosonate F-Dur ZWV 181 Nr. 1 (1720-22)
für 2 Oboen, Fagott, Basso Continuo
Adagio ma non troppo, Allegro, Larghetto, Allegro assai
Johann Friedrich Fasch (1688-1758) Sonate in F-Dur FWV N:F2 (1725-35)
Largo, Allegro, Largo, Allegro
Jan Dismas Zelenka Triosonate g-moll ZWV 181 Nr. 2 (1720-22)
für 2 Oboen, Fagott, Basso Continuo
Andante, Allegro, Andante, Allegro assai

Wunderbare Musik, hoch virtuos, große Melodiebögen mit wendigem Klang, vital, voll musikalischer Intelligenz, mit herzzerreißenden Passagen und viel sinnlicher Schönheit. Oboen und Fagott können zeigen, welch Kraft und Dynamik in diesen Instrumenten steckt. Die Triosonaten demonstrieren eine Souveränität ausgefallenster Techniken der Polyphonie, deren Meisterschaft sich durchaus mit der Bachs vergleichen darf.
1679 in Louňovice pod Blaníkem/Launiowitz (Böhmen) als Sohn eines Dorflehrers geboren, wurde Jan Dismas Zelenka am Prager Jesuitenkolleg ausgebildet, in deren “Auftrag” er dann 1710 eine Stelle als Bassist am sächsischen Hof antrat. Zwischen 1716 und 1719 reiste er nach Wien, wo er bei Johann Joseph Fux studierte. Durch diesen wurde Zelenka zur Komposition der Sonaten inspiriert. 1733 wird er Hofkomponist, 1735 dann „Kirchen-Compositeur“. Er stirbt 1745 in Dresden und wird auf dem Alten Katholischen Friedhof bestattet. Wer mag die “Haut-bois” gespielt
haben damals am Hof? Vielleicht Richter oder La Riche, die Gebrüder Henrion, Steinmetz oder Ristori und Quantz? Die Musiker, die Sie in diesem Konzert verzaubern werden – alles ausgewiesene Experten ihres Faches – paaren die notwendige Virtuosität mit Spielfreude und Ernsthaftigkeit und lassen so die immense Komplexität der musikalischen Struktur vergessen, verwandeln sie in leichten, fast swingenden Frohsinn. Ein buntes und sinnenfreudiges Hörerlebnis erwartet sie mit Capell und Taffel-Music.
Die Musikanten des Ensembles Capell und Taffel-Music kennen sich seit langem vom gemeinsamen Musizieren in diversen Orchestern und sind Spezialisten im Bereich Alte Musik und historische Aufführungspraxis. Ihre unterschiedlichen und reichhaltigen Erfahrungen fließen in ihre
kammermusikalische Arbeit. Sie spielen in dieser Formation Musik des 17./18. Jahrhunderts, Musik zu festlichen Anlässen, Mahlzeiten, zum Einschlafen, zu Kurzweil und Amuse-Gueule jedweder Art. Vergnügen und Unterhaltung, sowohl in der Zusammenarbeit als auch in der beabsichtigten Wirkung des Dargebotenen auf das Publikum, spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Idee zur Zusammenarbeit gewann Gestalt bei den 12. Fasch-Festtagen in Zerbst im Gespräch mit Manfred Fechner und trug Früchte. Diese wurden erstmals in Zerbst zu den Fasch-Festtagen 2014 präsentiert.
Ulrike Titze