17.08. 17 Uhr – Musikalische Vesper in Moritzburg

Schlosskapelle Moritzburg Foto: Ulrike Titze
Sonntag, 17. August um 17 Uhr

„Eines der entzückendsten Instrumente“

Werke von Joseph Haydn, Antonin Kraft und Andreas Lidl
Bettina Ihrig – Viola
Ulrike Becker – Baryton
Friederike Däublin – Viola da gamba

Pfr. Christof Heinze – geistliches Wort

„Eines der entzückendsten Instrumente“ So beschrieb es Leopold Mozart: Es geht um das Baryton, ein Streichinstrument mit zwei bzw. drei Manualen, von denen eines nach Gambenart gestrichen und gegriffen, eines, welches unterhalb des Griffbrettes liegt, mit dem Daumen der linken Handgezupft und ggf. ein drittes neben dem Griffbrett, dass mit dem Daumen der rechten Hand gezupft werden kann. Fürst Nikolaus I. (der „Prachtliebende“, 1714–90), zog 1762 in das Esterházy-Schlossin Eisenstadt ein. Er war kulturell sehr interessiert und musikalisch gebildet, spielteselbst Violine und Baryton. Er bestätigte die noch mit seinem Bruder geschlossenen Verträge mit Joseph Haydn.Im Laufe eines Jahrzehnts komponierte der Kapellmeister auf ausdrücklichen Wunsch seines Fürsten 126 Trios für Baryton, Viola (Violine) und Violoncello,größere Kammermusikwerke verschiedener Besetzungen und auch Duos für zwei Barytons.Das Schloss wurde ein Mekka für Komponisten und Spieler, welche sich mit diesem besonderen Instrument beschäftigten. Johann Wolfgang von Goethe sprach vom Esterházyschen Feenreich. Zu den hervorragendsten Virtuosen gehörten im Laufe der Jahre unter anderem der Geiger Luigi Tomasini, der Cellist Antonin Kraft und der Gamben und Barytonspieler Andreas Lidl.

Vitae der Musikerinnen

Ulrike Becker studierte an den Hochschulen für Musik in Weimar und Berlin Violoncello und schloss ein Studium für Viola da gamba an, welches sie mit dem Konzertexamen beendete. Sie ist ständiges Mitglied der Lautten Compagney Berlin, mit welcher sie mehrere viel beachtete CDs einspielte (Echopreisträger). Das sehr breit gefächerte Programm dieses Ensembles erlaubt es ihr, sowohl Oper, als auch Konzert, frühbarocke bis klassische Werke auf beiden Instrumenten zu erarbeiten und in Konzerten zu Gehör zu bringen. Sie ist Cellistin im Grundmann-Quartett und unterrichtet ab Herbst 2025 an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Seit 2007 editierte sie zahlreiche Werke, vor allem aus dem Archiv der Singakademie zu Berlin,aber auch die Edition Reznicek hat sie unter Vertrag.

Bettina Ihrig studierte Viola in Hannover (bei Heinz-Otto Graf und Jacob Zeijl) und Salzburg (bei Thomas Riebl) und sammelte Orchestererfahrung in der Jungen Deutschen Philharmonie und im Bielefelder Philharmonischen Orchester. Heute ist sie freischaffend tätig und widmet sich intensiv der historischen Aufführungspraxis. Sie ist Mitglied der Hannoverschen Hofkapelle, der Neuen Düsseldorfer Hofmusik,des Grundmann-Quartetts und des Ensembles La Ricordanza und spielt als Gast u.a. im Barockorchester L’Arco, im Ensemble Schirocco Hamburg, bei „La Festa Musicale“ und der Lautten Compagney Berlin.

Friederike Däublin studierte Viola da gamba und Violone in Heidelberg und Genf bei Monika Schwamberger und Ariane Maurette. Die Besetzungsvielfalt der Viola dagamba ermöglicht ihr, Soloprogramme, wie auch in kleineren und größeren Kammermusikbesetzungen und Barockorchestern zu spielen. Dies tut sie mit großer Begeisterung u.a. im Duo mit Andreas Vetter bei nachklang 1700, im Opus 5 Consort,im Gambenconsort á l´angloise, der capella vitalis berlin, der Lautten Compagneyund der Merseburger Hofmusik. Sie spielt Instrumente von Judith Kraft und Bert Dekker, lebt in Berlin und spielt überall zwischen Nordnorwegen und Sizilien.


Am Ausgang bitte ich Sie wieder um eine großzügige Spende für die freischaffenden Musiker.

Über Ihr Interesse und ein Wiedersehen freut sich
Ihre Ulrike Titze