1. Risikoanalyse
In dem Bewusstsein, dass in unserer neugegründeten Pfarrei unterschiedliche Gemeinden mit jeweils eigenen Räumen, Gruppen und Kulturen zusammengefunden haben, kann die mit Fragebögen, durch Gespräche und Begehungen vor Ort durchgeführte Risikoanalyse nur eine vorläufige Bestandsaufnahme abbilden. Es war schwierig, aus allen Gemeinden ehrenamtlich Teilnehmende für die Erstellung dieses Schutzkonzepts zu finden. Zudem konnte die Arbeit erst mehr als 2 Jahre nach Ablauf des verbindlichen Fertigstellungstermins aufgenommen werden. Dies sind Hinweise darauf, dass die Bedeutung der kirchlichen Präventionsarbeit noch nicht ausreichend vermittelt wurde, aber auch, dass die Verantwortlichen in der Bistumsleitung in der Vergangenheit eine Priorisie-rung dieser Aufgabe und Ausstattung mit notwendigen Ressourcen versäumt haben. Diese Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit birgt das Risiko einer Entwertung der Präventionsbemühungen und der Beschädi-gung ihrer Glaubwürdigkeit. Die Vielzahl der Pfarreiorte und Aktivitäten (z.B. Katechesen, Fahrten, Übernachtungen im Pfarrhaus) sowie der Entscheidungsstrukturen in dem Gemeindeverbund sind eine Herausforderung. Transparenz und Vermittelbarkeit nach innen und außen sind weiterzuentwickeln. Ein Ergebnis der Risikoanalyse war die Anfrage zur Erstellung eines Organigramms der Aufgaben und Entscheidungsverantwortung in der Pfarrei. Ein weiteres Gefährdungspotential besteht an außerpfarrlichen Orten (z. B. Gottesdienste, Fahrten, Ministrantendienste in der Kathedrale), an denen kein Schutzkonzept existiert.