Bischof unterstützt „Brücke zw. Gefängnis und Gemeinde“

                                        

Katholische Gefängnisseelsorge                                Katholische Pfarrei                       Selbsthilfe zur Reintegration
  Diözese Dresden-Meißen                                                St. Martin                                           
von Straffälligen

 

 

Zu einem ausführlichen Informationsgespräch kam am 24.09.22 der Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, zum FREIRAUM-Treffen in die Pieschener Gemeinde St. Josef.

Alle zwei Monate treffen sich hier Ehrenamtliche der Pfarrei St. Martin, des Vereins SET-FREE e.V. und der Gefängnisseelsorge. Eingeladen sind Inhaftierten aus dem offenen Vollzug, Haftentlassene, deren Bezugspersonen und andere Interessierte. Mit diesem Austausch, mit der Ausrichtung von Gottesdiensten im Gefängnis, mit Einzelbegleitung und Nachsorge sowie mit Öffentlichkeitsarbeit, in welche Haftentlassene mit eingebunden sind, und weiteren Aktionen wird für Dresden an einer „Brücke zwischen Gefängnis und Gemeinde“ gebaut, welche der Reintegration von Haftentlassenen in die Gesellschaft dienen soll.

Auch bei diesem Treffen waren wieder mehrere Ehemalige von weit her angereist, so z.B. aus München und vier Engagierte des SKM aus Berlin.

Beim Austausch in dieser Runde mit ehemaligen Inhaftierten zeigte sich Bischof Timmerevers besonders berührt und beeindruckt durch die Offenheit und Tiefe der Lebenszeugnisse von Menschen, die schwere Fehler begangen, sich aber auch verändert haben. Es wurde deutlich, dass es für eine bestmögliche Integration in Gesellschaft und Gemeinde immer wieder notwendig ist, Barrieren abzubauen, Vorurteile zu entkräften und Vertrauen zu investieren. Durch die Beiträge der hier engagierten Ehrenamtlichen wurde deutlich, wieviel die Gesellschaft – die nicht selten auch Mitverantwortung an Lebenssituationen trägt, aus denen heraus es zu Straftaten kommt – dazu beitragen kann, dass eine Reintegration gelingt und sozialer Friede wieder hergestellt werden kann, sowohl für Opfer als auch für Täter und die Gemeinschaft.

Bischof Timmerevers würdigte den großen Einsatz der ehrenamtlich Tätigen und machte deutlich, wie wichtig diese Verbindung zwischen diakonischer Arbeit und Gefängnisseelsorge ist.

Als Geschenk wurde ihm von der Gefängnisseelsorgerin Angelika Lang das Buch „Fairsöhnt“ überreicht, das den Weg von Restorative Justice, einer alternativen Herangehensweise an Straffälligkeit, beschreibt. Der Verein SET-FREE e.V. überreichte dem Bischof als Erinnerung ein Fotoalbum mit Eindrücken aus der gemeinsamen Arbeit.

(Text und Foto: Pedro Holzhey)