„Das Hohelied der Liebe“ im Alten Testament – 26.11.25 um 20 Uhr am Weißen Hirsch

„Wenn er mich doch küsste mit den Küssen seines Mundes
Denn besser als Wein ist deine Liebe.

Ja, gut duften deine Salben.
Dein Name ist feinstes Öl.
Deshalb lieben dich die Mädchen.

Nimm mich mit! Laufen wir weg!
Der König führt mich in sein Gemach.
Wir wollen jubeln und uns freuen an dir,
das Spiel deiner Liebe mehr preisen als dein Wein.
Mit recht lieben sie sich.“ (1. Lied 2-4)

„Verzaubert hast du mich, meine Schwester Braut,
verzaubert hast du mich schon mit einem Blick
deiner Augen, schon mit einer Kette von deinem Hals.“
(17. Lied 4,10)

Am Weißen Hirsch trifft sich jeweils am letzten Mittwoch des Monats der Glaubenskreis um Pfarrer Stryczek. Am 29.10.2025 führte er uns in diese ganz besonderen Teil des Alten Testamentes zwischen dem Buch Kohelet und dem Buch der Weisheit.
N. Stryczek:
„Alles deutet darauf hin, dass man das Hohelied in seinem eigentlichem Sinn verstand, als Ausdruck zwischen der erotischen Liebe zwischen Mann und Frau. Das entspricht ja ganz und gar dem Empfinden des biblischen Menschen. Für ihn ist die Welt so wie sie ist, mit Freude und Trauer, mit Hoffnung und Angst, mit Liebe und Leid, mit Leben und Tod von Gott gewollt. Und dem Menschen kommt es zu, diese Wirklichkeit zu gestalten.
Dann muss auch die stärkste Kraft, die die Schöpfung kennt, die Kraft der Liebe, darin Platz finden. Dann darf auch der Bereich der Erotik mit seiner ganzen Faszination, die ihm eigen ist, nicht fehlen.“

Da wir uns am 1. Abend mit der zeitlichen Einordnung und dem Genuss einiger Auszüge aus den Liebeslieder beschäftigten und am 26.11.2025 ein weiterer Abend folgen wird, sollen diese Texte auch dir / euch Lust machen, an dem kommenden Glaubensabend um 20 Uhr im Gemeindesaal am Weißen Hirsch zu teilzunehmen.

„Ich bin die Narzisse des Scharon,
die Blume in den Tälern.

Wie eine Blume unter den Disteln,
so ist meine Freundin unter den Mädchen.

Wie ein Apfelbaum unter den Waldbäumen
so ist mein Geliebter unter den Burschen.
In seinem Schatten möchte ich sitzen,
süß ist seine Frucht meinem Gaumen“ (7. Lied 2,1-3)

„Verzaubert hast du mich, meine Schwester Braut,
verzaubert hast du mich schon mit einem Blick
deiner Augen, schon mit einer Kette von deinem Hals.“ (Lied 17,4-10)

„Was hat dein Geliebter mehr als sonst ein Geliebter,
schönste der Frauen?
Mein Geliebter ist leuchtend rot,
unter Tausenden fällt er auf.

Sein Haupt ist feinstes Gold,
seine Locken Dattelrispen, rabenschwarz,

seine Augen wie Tauben an Wasserbächen
die baden in Milch. Sitzen an vollen Becken

seine Wangen wie Balsambeete,
darin Würzkräuter wachsen,
seine Lippen sind Blumen, sie triefen von Myrrheöl
…“ (20. Lied)

U. Graba