Emporenfries

Der Emporenfries nach Originalplänen von Friedrich Press wurde am Sonntag, 26. November, in der Dresdner katholischen Kirche St. Josef eingeweiht. Damit erhält die in den 1970er Jahren begonnene Umgestaltung des Gotteshauses einen Abschluss.

Nach der Liturgiereform im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils hatte sich die katholische Pfarrei in Dresden-Pieschen entschlossen, ihre Kirche nicht nur zu renovieren, sondern auch der erneuerten Liturgie anzupassen. Die staatlichen Stellen genehmigten dann im Jahr 1970 das Vorhaben – unter der Bedingung, keine Baukapazitäten und kein Material aus volkseigenen Betrieben nutzen zu dürfen. Also packten die Gemeindemitglieder selber an – und leisteten ehrenamtlich insgesamt etwa 30.000 Arbeitsstunden.

Der bekannte Dresdner Künstler Friedrich Press (1904-1990) mit der Neugestaltung des Innenraumes der am 10.10.1910 geweihten Kirche beauftragt worden. Er sollte auch einen Kreuzweg gestalten und eine Figur des Kirchenpatrons, des heiligen Josef, mit vorsehen. Der Künstler fertigte ein Gipsmodell und Zeichnungen mit Stationen aus dem Leben Jesu an und schenkte sie der Pfarrei. – Im Jahr 2004 wurden die Originale der Entwurfszeichnungen wiedergefunden. Sie wurden fotografiert und gescannt; die TU Dresden, Lehrstuhl Konstruktionstechnik/CAD, erarbeitete ein Programm, das es ermöglicht, die Figuren plastisch zu fertigen. Die Oberflächengestaltung und die Farbgebung wurden an bekannte Figuren aus dem umfangreichen Schaffen des Künstlers angelehnt und orientieren sich auch an der Marienfigur in der Kirche St. Josef, die 1971 von Press aus Lindenholz geschaffen wurde. Die „engelstädter® Tischlerei Matthias Fischer“, Dresden, wurde mit der Realisierung beauftragt.

Fast 50 Jahre später wurde die Umgestaltung des Innenraumes, für die damals der Dresdner Künstler Friedrich Press (1904-1990) gewonnen worden war, nun vollendet: An die Brüstung der Empore wurde der von Press selber geplante Fries angebracht und in einem festlichen Gottesdienst am Christkönigssonntag, 26.11.2017 enthüllt. „Dieser Schlusspunkt ist zugleich ein Doppelpunkt“, bemerkte Pfarrer Thaddäus Posielek und rief die Gemeinde dazu auf, „Botschafter der Gegenwart Gottes in der Welt“ zu sein.