Pfingsten

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Das Fest der Innewohnung des Heiligen Geistes im Menschen. Das ist eine Bewegung hin zur Eigenständigkeit, Unabhängkeit und Mündigkeit jedes Einzelnen. Die Befähigung zu selbständigem Denken, zu eigenständiger Meinungs- und Urteilsbildung. Es gibt nun – eigentlich – kein Kriterium mehr „was die Leute dazu sagen“, was die Verwandtschaft denkt, wie der Kollegen- oder Freundeskreis dazusteht oder was die Massenmedien sagen. Ich habe Gottes heiligen Geist in mir. Ihn zu leugnen, gegen mein innerstes Gewissen zu handeln, nennt die Kirche „Sünde“.
Jesu beschreibt dies mit dem Bild vom „schmalen Weg“, den nur wenige gehen. Auf dem breiten Weg sind viele unterwegs.
Pfingsten lädt ein zur Offenheit für diese Geistkraft in uns!
Leider suchen so viele Menschen „den starken Mann“, den „Führer“ oder „die starke Frau“ außen und irren dabei nur all zu schnell.

An Pfingsten werden wir aufgerufen, „Zeugen“ zu sein. Ein „Zeuge“ missioniert nicht, er oder sie berichtet, was er oder sie erlebt und erfahren hat. Sind unsere Kirchen so leer und so „unspannend“, weil so wenige „Zeugen“ etwas selbst Erlebtes mit Gott zu berichten haben?
Schnell werden in unserer Kirche lebendige Erfahrungen in tote Worte gefasst oder zu allgemeingültigen Dogmen erhoben, denen der Lebensgeist fehlt. Aber: Wir sollen nicht nur Zeugen, sondern „Stellvertreter-innen“ Jesu auf Erden sein. Wo ein Christ ist, da steht er für Christus und sein Reich!

Pfingsten bringt Sturm, Feuer und Flammen; Pfingsten will be-geistern“. Wie oft haben wir schon Pfingsten gefeiert. Wie und wann durfte der Geist Gottes mich ergriffen?
Habe ich die „Geisttaufe“, wie die Bibel es beschreibt, empfangen?

In der Ursprache der Bibel. Im Hebräischen, ist „der Geist“ weiblich. Ein feminines Wort. Die „ruach“. Vielleicht würde unser Bild von Gott weiblicher, würde wir das Bedenken und von der „Heiligen Geistin“ sprechen.
Die Bibel nimmt die TAUBE als Bild für den Geist. Bei den Tauben teilen sich Männchen und Weibchen die Brutpflege und das Brüten. Von diesem Geist heißt es, dass er am Anfang der Schöpfung über dem Chaos „brütete“.
Was wäre aus der Kirche geworden, hätten wir das weibliche Sein Gottes stärker berücksichtigt? Wenn Frauen und Männer in gleicher Weise sich um die „Brutpflege“, spricht um die Kirche, ihr Fortbestehen und um das Seelenheil der Menschen kümmern dürften?

Die weibliche Seite Gottes in uns ist eine Quelle der Kreativität! Kreativ sein heißt, schöpferisch sein. Alle kreativen, alle schöpferischen Einfälle, alle be-geisternden Gedanken dürfen wir auf diese Gotteskraft in uns zurückführen. „Die der Geist treibt, die sind Kinder Gottes“ Röm 8.14

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Ich möchte Pfingsten in das Bild der SIEBEN FLAMMEN IM MENSCHEN fassen. Pfingsten entzündet in uns die Sieben Flammen, die wir die „Gaben des Heiligen Geistes“ nennen: Weisheit / Einsicht / Rat / Stärke / Erkenntnis / Frömmigkeit / Gottesfurcht

„Was spricht Gottes Geist zu mir?“ Auf welche Gabe macht er mich besonders aufmerksam?

Rebekka-Chiara Hengge