Gemeinschaft bilden und Vielfalt leben

Gemeinschaft bilden und Vielfalt leben

Klausurtagung des Ortskirchenrates St. Josef Pieschen

Unter diesem Titel hat sich der Ortskirchenrat St. Josef Pieschen im Pfarrblatt vorgestellt und seine Aufgabenschwerpunkte beschrieben. Nun haben wir uns zu einer Klausurtagung getroffen, um unsere Arbeitsinhalte zu konkretisieren und mit Leben zu erfüllen.

Wie immer beginnen wir unsere Sitzungen mit einem geistlichen Impuls. Dieses Mal haben wir zusätzliche musikalische Auflockerungen mit Liederwald und Instrumenten vorgesehen. So vorbereitet und gestärkt ging es ans straff gefüllte Programm, freitags das Organisatorische, samstags das Inhaltliche.

Freigelegtes Gewölbe in St. Josef

Natürlich hat der Umbau der Gemeinderäume seinen zeitlichen Tribut gefordert. Aber die Kostensteigerungen, alleine durch Zeitablauf, müssen wohlüberlegt kompensiert werden. Eigenleistungen erbringen wir regelmäßig am 3. Sonnabend im Monat, was zwar anstrengend klingt, aber auch die Chance für mehr Gemeinsamkeit bietet, an der auch andere teilhaben, die wir sonst nicht oder nur wenig erreichen.

Nach langer, aber zielführender Diskussion haben wir uns für eine vermittelnde Variante entschieden, die sich ausschließlich an der nachfolgenden Nutzung der Räume orientiert. In regelmäßigen Abständen laden wir zu Gemeindesonntagen ein, um über den aktuellen Stand zu informieren und Anregungen einzuholen. Der nächste Termin ist der 7. November nach dem Gottesdienst. Als besonderes Zeichen werden wir als Ortskirchenrat keine Gelder beantragen, die wir für unsere Arbeit nutzen könnten. Wir wollen deutlich machen, wie wichtig uns der Umbau ist und tragen so zu Sparmaßnahmen bei.

Nach einer Baubegehung (wie schön die alten, nun freigelegten Deckengewölbe doch sind) und einer Geistauffrischung stand zum Nachmittag der inhaltliche Teil zur Debatte. Im Groben ging es zwar um das Wiederbeleben der „alten Seelsorgegruppen“, den Kontakt zu den Kreisen, den liturgischen Diensten oder der Erreichbarkeit neuer Gruppen und Mitglieder, letzten Endes also um die Fortschreibung des Pastoralkonzeptes. Aber da war noch wenig „Butter bei die Fische“.

Warum das Rad ewig neu erfinden? Es gab eine Gemeindebefragung aus dem März 2019. Da diese sich mit obigen Themen befasste, haben wir hier eine Grundlage gefunden, die sich am Willen der Gemeinde orientiert und uns genügend Richtlinie zur Planung und Aufgabenverteilung bietet.

So haben wir uns auf die vier Hauptthemen Liturgie, Diakonie, Zeugnis und Gemeinschaft verständigt. Jedem Hauptthema wurden nun etliche Unterkategorien zugeordnet. Beispiel Liturgie: Küster, Lektoren, Messdienerinnen, Ordner, Kinderliturgie, Liederwald, Ökumene, Kreuzweg, Einkehrtag, Frauenliturgie, Männerliturgie, Bibelkreis, Gesprächskreis, Gottesdienste… Die Unterbereiche wurden konkretisiert in einzelne Tätigkeiten. Beispiel Gottesdienst: Unterteilung in Kinder-/ Familiengottesdienste, Liturgie der feiernden Gemeinde, Picknickgottesdienste, Kinderbetreuung während des Gottesdienstes, sonstige Formen, Technik für Gottesdienste, Jugendgottesdienste, Blumendienst… In diesem Format wurden alle Kategorien detailliert ausgestaltet.

Zu jeder Unterteilung gibt es verantwortliche Personen, ehrenamtlich und/ oder hauptamtlich. Einige Zuteilungen konnten bereits erfolgen. Im Zuge immer weiter übertragender Aufgaben für die Gemeinde mangels Personals, müssen nun diese o.g. Bereiche verteilt werden. Dazu soll für jede Tätigkeit eine Art Stellenbeschreibung erstellt werden. Jede Aufgabe wird mit den anfallenden Arbeitsschritten definiert und im Zeithorizont abgeschätzt. Für einige Bereiche ist das zur Klausurtagung bereits erfolgt, für die anderen sind Verantwortliche gefunden worden. Die Aufgaben sind mit einer Priorität belegt.

Die fertige Beschreibung wird in der Kirche ausgehängt, so dass jeder sich informieren und entscheiden kann. Es wird sicher auch den einen oder anderen Bereich geben, der keine Unterstützung findet. Aber wir haben nun eine priorisierte Matrix mit allen anfallenden Aufgaben in Pflicht und Kür, mit Informationen zum Inhalt der einzelnen Tätigkeit und dem dazugehörigen Zeitaufwand. Jeder kann nun sein Engagement einschätzen und sich entscheiden. Die Mitglieder des Ortkirchenrates stehen jederzeit für Anregungen, Fragen und Ideen zur Verfügung (Mail: okr.pieschen@st-martin-dresden.de, OKR-Box in der Kirche oder persönlich nach dem Gottesdienst).

Auf diese Weise bilden wir das Zusammenleben in der Gemeinde nahezu vollständig ab und hoffen auf eine Intensivierung der Gemeinschaft. Wir nehmen die Angst vor unkalkulierbarem Aufwand und verteilen die Vielfalt auf möglichst zahlreiche Schultern. Die Aufgabe bleibt dynamisch und wird stets angepasst. Unseren Anspruch zu Beginn unserer Tätigkeit „Gemeinschaft bilden und Vielfalt leben“ können wir so hoffentlich ein gutes Stück weit realisieren.

(Burkhard Hartung für den OKR Pieschen)