Ihr Gedenktag am 22. Juli hat den Rang eines Festes, wie aus einem Schreiben der vatikanischen Gottesdienstkongregation hervorgeht. Bislang wurde sie im Rang eines sogenannten „gebotenen Gedenktags“ geführt. Mit der Aufwertung auf ein „Fest“ wird die „Apostelin der Apostel“, wie Thomas von Aquin sie nannte, liturgisch den Aposteln gleichgestellt.
Kongregation stellt neue Präfation vor:
Dem Schreiben der Gottesdienstkongregation liegen auch Eingangsworte für das Hochgebet am Festtag der Heiligen bei. Diese ist überschrieben als „Präfation der Apostelin der Apostel“. Darin heißt es, Maria Magdalena sei durch Christus selbst zur Apostelin gemacht worden, als er ihr nach der Auferstehung erschienen war.
In der Rangordnung des liturgischen Kalenders der Kirche stehen die allgemeinen „Feste“ vor Eigenfesten des Bistums, Gedenktagen und einfachen Wochentagen. Höher als die „Feste“ stehen alle Sonntage, die Hochfeste sowie die sogenannten Herrenfeste, an denen die Station des Lebens und der Anbetung Christi gefeiert werden. (kim)
Maria Magdalena, in den Evangelien „Maria von Magdala“ genannt, ist eine der bedeutendsten Frauen im Neuen Testament. Sie wird im Lukasevangelium (Lk 8,2) an 1. Stelle unter den Frauen genannt, die Jesus geheilt hatte und die ihn dann begleiteten. Als treueste Anhängerin Jesu sorgte sie für den Lebensunterhalt Jesu und der Jünger (Lk 8,3). Die kirchliche Tradition hat sie auch mit der Sünderin gleichgesetzt, die Jesus die Füße wusch (Lk 7, 36-50), und mit der Schwester der Marta und des Lazarus. Diese Zuschreibung ist jedoch nicht sicher. Im liturgischen Kalender geht aus der Vita hervor, dass es sich weder um die Schwester der Marta handele, noch um die fußwaschende Frau.
Dagegen wird klar in mehreren Evangelien berichtet, dass sie beim Kreuz Jesu stand, dass sie bei seinem Begräbnis dabei war und am Ostermorgen der Auferstandene ihr als Erstzeugin den Auftrag gab, den Jüngern die Osterbotschaft zu überbringen. Die Kirchenväter nannten sie deshalb „Apostelin der Apostel“ (apostola apostolorum); in frühchristlichen Gemeinden hatte Maria von Magdala eine besondere Bedeutung. (luk)
Quelle: http://katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kirche-ehrt-maria-magdalena-mit-festtag