Eröffnung:
Im Namen + des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.
Mit Jesus Christus sind wir auf dem Weg.
Mit Jesus Christus gehen wir den Kreuzweg.
Liedruf (GL 286):
Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!
5. Station: Simon von Cyrene hilft Jesus das Kreuz tragen
Lesung zur Station (Markus 15, 21):
Einen Mann, der gerade vom Feld kam, Simon von Kyrene, den Vater des Alexander und des Rufus, zwangen sie, sein Kreuz zu tragen.
Betrachtung:
Der Titel der Station verbirgt den Zwang, der hier offensichtlich ausgeübt wird. Die Hilfe wird zur Pflicht. Wir wissen nicht, wie Simon sich unter dieser Last gefühlt hat. Vielleicht fiel es ihm als Feldarbeiter leichter als Jesus, der zuvor gegeißelt und gequält worden war.
In diesen Tagen müssen wir an die vielen ukrainischen Soldaten denken, von denen die meisten bis vor kurzem in Büros, Werkstätten oder genau wie Simon auf den Feldern des Landes gearbeitet haben. Auch wenn sie große Leidensbereitschaft und Ausdauer in diesem Krieg gezeigt haben, bleibt die Wehrpflicht eine schwere Last, die so manchen Soldaten in den Stunden der Gefahr niederdrückt. Was können wir tun, um ihr Los zu lindern?
Simon von Kyrene wird in der Bibel erwähnt, weil er etwas bedeutet. Jesus hat in seinem Leid nicht viel menschliche Hilfe erfahren, aber Simon gehört dazu. Hilfe kommt auf verschiedenen Wegen und nicht immer gründet sie auf Freiwilligkeit. Nicht alles, was uns in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren für den Frieden, für die Gerechtigkeit oder die Bewahrung der Schöpfung abverlangt wird, wollen wir freiwillig hergeben. Aber wir können an dieser Aufgabe wachsen und müssen dann nicht mehr fragen:
„Was können wir tun?“.
Stille
Gebetsruf:
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
Kreuzweg auf dem Weg zur Kapelle der Madonna della Corona
(Fotos: M. Müller, Zusammenstellung: Christoph Nitsche)
Kompletter Kreuzweg: Link – Alle Impulse der Fastenzeit: Link.