7. Kreuzwegstation

Eröffnung:
Im Namen + des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.
Mit Jesus Christus sind wir auf dem Weg.
Mit Jesus Christus gehen wir den Kreuzweg.

Liedruf (GL 286):
Bleibet hier und wachet mit mir! Wachet und betet, wachet und betet!

7. Station: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Lesung zur Station (Psalm 22, 7 – 9):
Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, der Leute Spott, vom Volk verachtet. Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf: Wälze die Last auf den HERRN! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus, wenn er an ihm Gefallen hat!

Betrachtung:
Zum zweiten Mal fällt Jesus unter dem Kreuz. Die Last des Weges, der Verletzungen und der wahrgenommenen Verachtung drücken Jesus nieder.
Wir können eine Parallele zum Alten Testament sehen: Oft hat das Volk Gottes begeistert und einmütig Gott seine Bundestreue geschworen, und doch immer wieder diese Treue gebrochen und dadurch Gott schwer in seiner Zuneigung getroffen. Wieder und wieder:

Tageslesung (Jeremia 7, 23-28):
Ich gab meinem Volk folgendes Gebot: Hört auf meine Stimme, dann will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. Geht in allem den Weg, den ich euch befehle, damit es euch gut geht. Sie aber hörten nicht und neigten mir ihr Ohr nicht zu, sondern folgten den Eingebungen und Trieben ihres bösen Herzens. Sie zeigten mir den Rücken und nicht das Gesicht. Von dem Tag an, als eure Väter aus Ägypten auszogen, bis auf den heutigen Tag sandte ich zu euch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten. Aber man hörte nicht auf mich und neigte mir nicht das Ohr zu, vielmehr blieben sie hartnäckig und trieben es noch schlimmer als ihre Väter. Auch wenn du ihnen alle diese Worte sagst, werden sie nicht auf dich hören. Wenn du sie rufst, werden sie dir nicht antworten. Sag ihnen also: Dies ist das Volk, das nicht auf die Stimme des Herrn, seines Gottes, hörte und sich nicht erziehen ließ. Die Treue ist dahin, aus ihrem Mund verschwunden.

Weitere Betrachtung:
Doch wir können die Parallele auch zu unserem Leben ziehen: Wie oft hatten wir schon die besten Absichten, in der Nachfolge Jesu zu wirken, und wie oft haben wir uns und ihn enttäuscht? Gott zieht seine ausgestreckte Hand zu uns niemals zurück. Er ist nicht so kaltherzig, dass er die Enttäuschungen, die wir ihm bereiten, nicht auch selbst wie Schläge spüren würde.

Stille

Gebetsruf:
Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich.
Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.

 

Kreuzweg auf dem Weg zur Kapelle der Madonna della Corona
(Fotos: M. Müller, Zusammenstellung und Betrachtung: Christoph Nitsche)
Kompletter Kreuzweg: Link – Alle Impulse der Fastenzeit: Link.