Bitte um Hilfe für ukrainische Flüchtlinge

„WENIGER IST MEHR“ –  Spendenaktion für einen Lebensmitteltransport in die Ukraine.

Wir verlängern die Spendenaktion bis Ende Februar

Im Juni 2022 haben wir die Hilfsaktion „Weniger ist mehr“ ins Leben gerufen. Damals für sechs Monate geplant, endet sie jetzt mit einem Riesenerfolg: Es ist eine stolze Summe von ca. 28.000 Euro zusammengekommen. Heute sagen wir im Namen der Schwestern des Hl. Felix und allen, denen die Schwestern in der Ukraine helfen konnten ein herzliches „Vergelt’s Gott!“.

Damals hofften wir noch, dass der Krieg Russlands um die Ukraine nicht lange dauern würde. Die kalte Jahreszeit und die immer längeren Energieausfälle bedeuten jetzt für viele Menschen in der Ukraine einen echten Kampf ums Überleben. Deshalb möchten wir die Spendenmöglichkeit verlängern und bitten um weitere Unterstützung, voraussichtlich bis Ende Februar 2023. Durch die Spenden werden diesmal Notstromaggregate finanziert. Sie können Ihren Dauerauftrag wie geplant kündigen oder ihn um zwei Monate verlängern.

Allen Unterstützer:innen sagen wir jetzt schon vielen herzlichen Dank.

Pfarrei St. Martin Dresden
IBAN: DE03 7509 0300 0008 2211 11
BIC: GENODEF1M05
Liga Bank
Verwendungszweck: Weniger ist mehr

 

Ein Dankbrief der Schwestern

 

Lieber Kaplan Kostorz,
liebe Freunde des ukrainischen Volkes, liebe Mitglieder der Pfarrei St. Martin!

Mit meinem Brief möchte ich von ganzen Herzen Danke sagen! Ich danke Ihnen allen für Ihre Sensibilität, Ihre Freundlichkeit, Ihre Offenheit, Ihre Güte und das Verständnis, das Sie unseren Kindern und den Menschen entgegenbringen, die von der gegenwärtigen Situation in der Ukraine betroffen sind. Jeden Tag mit unseren Kindern empfehlen wir Sie, Ihre Familien und alle Gemeindemitglieder dem liebenden Gott.

Als die ersten Raketen auf ukrainische Städte und Militäreinrichtungen einschlugen, schrieben wir (Schwestern) Erklärungen, freiwillig bei unseren Brüdern und Schwestern zu bleiben und ihre Ungewissheit über den morgigen Tag zu unserer eigenen zu machen, und nahmen zusätzlich die Aufgabe wahr, Menschen aus den Kriegsgebieten aufzunehmen und ihnen zu geben, was sie brauchen. Es war eine schwierige Realität. Ohne Ihre Unterstützung wäre dies nicht möglich gewesen. Die Menschen kamen und kommen immer noch mit verschiedenen Anliegen zu uns ins Kloster. Wir haben sie geistig und materiell unterstützt.

Im Zentrum, das im Namen unserer Pfarrei organisiert wurde, erhielten und erhalten wir Geschenke, die aus verschiedenen Teilen Polens und Deutschlands von unseren Freunden kamen. Wir organisierten Hilfstransporte an verschiedene Orte in der Ostukraine für Zivilisten, Krankenhäuser und auch für kämpfende Soldaten. Als es möglich wurde, Pakete zu verschicken, begannen wir, Pakete an Menschen zu schicken, die in unserer Stadt waren, aber in ihre Dörfer in den Ostgebieten zurückgekehrt waren.

Mit dem gespendeten Geld haben wir Schlafsäcke, Handschuhe, Regenmäntel, Socken, Westen und Medikamente für die Soldaten gekauft. Die notwendigsten Dinge. Außerdem Konserven, verschiedene Lebensmittel, die unter den Bedingungen an der Front am einfachsten zuzubereiten und zu verzehren sind. Persönlich bin ich mehrmals nach Polen gereist, um Waren zu sammeln, da wir seit einigen Monaten nur sporadisch Spenden erhalten. Wir kaufen vor Ort das Nötigste, wie Mehl, Zucker, Reis, verschiedene Grützen, Kartoffeln, Eier und Speiseöl. Aus Polen bringe ich hauptsächlich Lebensmittel für die Kinder mit, wie Süßigkeiten, Cornflakes, Milch, Nudeln und verschiedene Konserven für die Soldaten. Ich habe auch Heizpaneele und ein Strom-Aggregat in Polen bestellt, weil die gleichen Waren aus Polen in der Ukraine anderthalb Mal teurer sind. Durch das Strom-Aggregat sind wir in der Lage, die Räume zu beheizen, in denen sich unsere Kinder aufhalten. Das Essen kann zubereitet werden und unsere Computer und Handys ermöglichen die Kommunikation. Für eine zwanzigköpfige Familie konnten wir vor dem Winter einen Herd mit einer Gasflasche gekauft.

Im Moment bin ich dabei, Waren für die Weihnachtsfeier der Kinder zu sammeln. Jedes Kind, ob jung oder alt, wartet auf ein Geschenk vom guten Weihnachtsmann. Einige brauchen Schuhe, andere Mützen, Jacken und etwas Süßes.

Der Krieg richtet schreckliche Verwüstungen an. Die Kälte, die Zerstörung. Tausende von Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben. Viele Menschen kamen aus den östlichen Kriegsgebieten und darüber hinaus in unsere Stadt. Einige von ihnen kehrten in die befreiten Dörfer zurück, andere gingen weiter nach Westen, wieder andere blieben, weil sie nichts haben, wohin sie zurückkehren können, und ihre Heimat nicht verlassen wollen. Immer mehr Menschen in unserem Land verarmen. Das sehen wir an den Kindern, die in unser Hilfszentrum kommen. Die Frauen sind arbeitslos, das Angebot für den Unterhalt des Kindergartens ist ebenfalls minimiert und die Ausgaben sind gestiegen. Viele Produkte fehlen oder immer weniger Menschen können sich diese leisten. Auch der Kauf von Benzin ist ein Problem. Dennoch bleiben wir beharrlich. Wir sind Gott für alles dankbar. Für die guten Menschen, die uns mit ihren Gebeten und ihrer materiellen Unterstützung helfen. Unsere Leute betonen bei jedem Schritt, wie dankbar sie Gott sind, dass die Schwestern und der Priester bei ihnen geblieben sind und dass wir ihnen helfen. Jedes Mal betonen wir, dass das, was wir teilen, nicht uns gehört. Wir haben nur kurz die Waren bei uns. Möglichst schnell geben wir sie weiter. Sie sind die richtigen Übermittler des Guten.

Wenn ich Ihnen schreibe, gibt es kein Licht und der Computer „atmet“ kaum noch, aber ich habe die Freude im Herzen, dass es irgendwo da draußen jemanden gibt, der sich an uns erinnert.  Vielleicht wird es eines Tages möglich sein sich zu treffen. Ich lade Sie jetzt schon in die Westukraine ein, in das im Gebirge gelegene Kosiv.  Zu den wunderschönen Bergen der Karpaten.

Schwester Maria Noemi Bołoz mit ihren Schwestern S.M. Michalina Dobry und S.M. Malvina Neustrojewa.

3.XII. 2022 Kosiv Ukraine