Kreuzweg, 3. Station: ZWANG – Jesus fällt zum 1. Mal unter dem Kreuz

Lesung:
Lesung aus dem Buch Jesaia (Jes 53, 4-7):
27,27–31

Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen.
Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt.
Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg.
Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.
Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf.
Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt,
so tat auch er seinen Mund nicht auf.

Bildbetrachtung:

Zwang – Jesus fällt zum 1. Mal

Graue Wolken ziehen auf.
Man könnte meinen, es sei nur der Wind, der von hinten Jesus umweht,
oder von vorne, gegen den Jesus ankämpfen muss.
Nein,  es ist die Last des Kreuzes, die Jesus zum Fall bringt.
Noch ist er nur vornüber  gebeugt,
doch die Kraft reicht nicht mehr. Gleich wird er fallen.
Die Folter, die Verwundungen haben an seinen Kräften gezehrt.

Lassen Sie das Bild eine Weile auf sich wirken!

Meditation:

Oft wird Jesus mit dem Gottesknecht aus dem Buch Jesaia gleichgesetzt.
Der Text ist uns gut bekannt.
Der Sündenbock, das Lamm Gottes … Jesus übernimmt die Last unserer Schuld.
Doch auch wir suchen uns teilweise Sündenböcke für unser eigenes Versagen.
Das ist unfair gegenüber dem Sündenbock, aber auch unehrlich.
Wir sollten zu unseren Fehlern stehen.
Nur so ist ein Neuanfang möglich.
Statt den Druck, der auf mir lastet, an andere weiterzugeben, sollte ich eher für Druckausgleich sorgen.
Wenn Druck übermäßig ansteigt, braucht es ein Überdruckventil.
Wie kann ich Druck ablassen?
Alles was mich belastet, kann ich jederzeit an Gott abgeben. ER wird es wandeln.

Lied: Lied: Holz auf Jesu Schulter (GL 291)

Holz auf Jesu Schulter, von der Welt verflucht,
ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht.
Kyrie eleison, sieh, wohin wir geh’n.
Ruf uns aus den Toten, lass uns aufersteh’n.

Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu.
Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du?
Kyrie eleison, sieh, wohin wir geh’n.
Ruf uns aus den Toten, lass uns aufersteh’n.

Hart auf deiner Schulter lag das Kreuz, o Herr,
ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer.
Kyrie eleison, sieh, wohin wir geh’n.
Ruf uns aus den Toten, lass uns aufersteh’n.

Gebet:

Guter Gott wir danken Dir für Deinen Beistand, dass uns unsere Last nicht erdrückt.
Du gibst uns immer wieder neue Kraft, damit wir unsere eigene Last tragen können.
Wir vertrauen darauf, dass Du uns immer nur so viel zu tragen gibst, wie wir auch bewältigen können.
Jeder trage sein eigenes Kreuz, heißt es,
doch Jesus DU hast all unsere Last auf Dich genommen und für uns das Kreuz getragen.
Dafür danken wir Dir!

Amen

Foto und Text: Martin Geibel,
Skulptur: Ulrich Barnickel, Weg der Hoffnung, point alpa.
Weitere Hinweise zum diesjährigen Kreuzweg: Weg der Hoffnung  https://st-martin-dresden.de/kreuzweg-2021-weg-der-hoffnung/